Bericht Angelreise zum Öresund, 05.04.2009 bis 11.04.2009
Teilnehmer:
Werner Hahn, Eckhard Hirt, Herbert Duchmann, Volker Schmitz, Dennis Mogk, Heinz-Dieter Mogk, Armin Ostheimer und Ernst-Uwe Suppus
Hier der Bericht der Angelreise, die uns zum Dorsch und Heringsangeln in den Öresund führte.
Zur Abreise trafen wir uns am 05.04.2009 am Rathaus in Echzell. Mit drei Kfz, vielen Angelgeräten und reichlich Vorfreude im Gepäck ging es um 6Uhr los Richtung Norden! Nach dem obligatorischen Zwischenstopp in Heiligenhafen ( Fischbrötchen/Kaffee ) und dem wieder einmal kostspieligen Einkaufen im dortigen Angelladen, führte der Weg weiter nach Puttgarden und von dort mit der Fähre nach Rödby in Dänemark. Die Fähre ( Überfahrt 45 Minuten ) gibt jedem die Zeit sich vor der letzten Etappe nochmals die Beine zu vertreten.
Gegen 16 Uhr sind wir in Dragör, einem kleinen Hafenstädtchen südlich von Kopenhagen angekommen. Da viele Yachten über den Winter aus dem Wasser gehoben wurden und das ganze Hafengelände einer Yachtausstellung glich, war das Auffinden unseres Schiffes, der Gode Michel, etwas schwierig! Nach einigem Suchen wurden wir aber doch fündig und sogleich wurde Thomas der Smutje mit einem großen Hallo begrüßt. ( 2008 waren die meisten schon einmal mit diesem Schiff im Öresund )
Kojen einnehmen und Gepäck verstauen nimmt für uns alte Hasen keine große Zeit mehr in Anspruch und somit konnten wir uns schon nach kurzer Zeit in der Kajüte zum Begrüßungs-plausch treffen. Mit uns an Bord war bei dieser Reise eine Gruppe von 6 Personen aus dem Raum Fulda. Nach kurzem Beschnuppern durften wir feststellen, dass die Chemie stimmte und somit einer erfolgreichen Angeltour nichts mehr im Wege stand!
Der erste Abend war durch die Vorfreude gekennzeichnet und keiner von uns konnte den nächsten Tag erwarten. Nach einer kurzen Nacht, es wurden doch einige Willkommensbierchen und Leuchtfeuer getrunken, erläuterte Thomas nochmals den geplanten Ablauf unserer Tour. Da die Wetteraussichten recht günstig waren, konnten wir den Hafen in Dragör hinter uns lassen und zum Angeln weiter nördlich in den Öresund fahren. Abends war dann ein Ankern an der schwedischen Küste oder das Anlaufen eines schwedischen Hafens geplant. Hier muss gesagt werden, dass das Angelrevier um Dragör nicht gerade zu den besten gehört und wir froh waren, dass das Wetter eine abendliche Rückkehr in den Hafen nicht vorgab.
Dies hätte für uns bedeutet, dass zum Erreichen der Angelreviere an jeden Tag ca. 2-3 Stunden Fahrzeit von unserer Angelzeit abgegangen wären! Nun denn, nach dem Frühstück hieß es Leinen los und ab ging es in den Öresund. An dem ersten Angeltag mussten wir erst einmal die Strecke bis zu den besagten „Fischgründen“ fahren und somit hatte jeder genügend Zeit die Angelausrüstung zu montieren, oder neu zu montieren, oder noch mal neu zu montieren, oder ……!!
Tja, jeder hatte so seine eigene Angeltechnik und die entsprechende Montage von der er sich den größten Erfolg bzw. Fisch versprach!
Der eine probierte es mit Lebendköder, der andere mit Pilker, wieder andere schwören auf den Gummifisch. Den Fischen war es scheinbar egal, denn gebissen haben sie so gut wie auf gar nichts! Nur vereinzelt konnte ein Dorsch über die Reeling gehoben werden und die Enttäuschung war uns schon etwas ins Gesicht geschrieben. Nur unsere Heringsangler sind voll auf ihre Kosten gekommen, ein volles Paternoster nach dem anderen kam an Bord und die Eimer füllten sich mit schönen großen Heringen. Mittags wurde dann in der Kajüte die obligatorische „ dicke Suppe „ eingenommen und danach ging die Jagd nach den Leoparden der Ostsee weiter.
Doch es war wie verhext, nur vereinzelt konnte ein Dorsch überlistet werden und somit stiegen auch einige „Dorschanbeter„ auf den Heringfang um. Ist zwar ne schöne Sauerei mit den ganzen Schuppen, aber eingelegt oder geräuchert sind Heringe auch was Leckeres! An der Angel sind sie zwar mit `nem ordentlichen Dorsch nicht zu vergleichen, aber mit einer feinen Pilkrute macht das Angeln auf Heringe richtig Spaß!
Sobald man den Köder (Heringspaternoster) im Schwarm platziert hat, merkt man jeden Kontakt mit den Heringen. Einer nach dem anderen geht an den Haken und die Rute biegt sich richtig durch. So, nun hat man ein Paternoster voller Hering, das heißt aber noch lange nicht, dass man diese auch über die Reeling bekommt. Nur mit feinem Geschirr und feiner Rute verhindert man, dass die Heringe ausschlitzen und einer nach dem anderen wieder das weite sucht. So mancher blickte auf ein volles Paternoster mit silbern schimmernden Heringen, um gleich darauf beim überbord heben fast alle wieder zu verlieren!
Ich selber durfte erleben, wie beim Einholen der Heringe ein Dorsch diese für leichte Beute hielt und ca. 5 Meter unter der Wasseroberfläche seinen Angriff startete. Zu meinem Glück erwischt er den Gummifisch am Ende des Paternosters und verbiss sich darin. Ich konnte mit eigenen Augen jeden Augenblick dieser Attacke verfolgen und somit rechtzeitig die Bremse lösen und die rasante Flucht des kapitalen Dorsches Richtung Ostseegrund frei geben. Erst nach ca. 20 Meter gelang es mir diese Flucht zu stoppen und ihn zur Aufgabe zu überreden!
Auch an den nächsten Angeltagen änderte sich nichts am Verhalten der Dorsche. Der Kapitän hatte immer wieder Anzeigen in Grundnähe und direkt unter den Heringsschwärmen zu vermelden, aber zum Anbeißen konnten nur wenige Dorsche überredet werden! Normaler weise fängt man den Dorsch in Grundnähe auf den obligatorischen Pilker mit Beifänger, oder eben auf den Gummifisch. Bei dieser Tour musste man sein Angelverhalten anpassen und versuchen schnellstmöglich durch die Heringe zu kommen. Anschließend sollte man den Köder direkt unter den Heringe spielen lassen, um die dort lauernden Dorsche zu überlisten.
Einigen von uns ist das mehr oder weniger gelungen, wie man auf den beiliegenden Bildern erkennen kann! Ich will hier nicht jede Einzelheit der Tour beschreiben, aber alles in allem war es ein schönes Erlebnis bei herrlichem Angelwetter und einer tollen Kameradschaft. Die Angelkollegen aus der Rhön wollen uns im Sommer besuchen und einige Tage am Gettenauer Teich angeln. Bevor ich es vergesse, den größten Dorsch mit 95cm hat Dennis Mogk gefangen und durfte, wie schon im letzten Jahr, den „Gode Michel-Pokal„ mit nach Hause nehmen.
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