Der langersehnte Termin für unsere Fahrt an die Ostsee war endlich gekommen.
Das diesjährige Ziel für unseren Angelurlaub sollte Großenbrode in der Nähe des Fehmarnsund sein.
Am Freitag, den 11.05.07 packten wir unsere Autos, damit am Samstagmorgen um 2Uhr früh die Reise pünktlich losgehen konnte.
Mit 11 Kollegen machten wir uns auf den Weg und waren schon vor 8Uhr in Großenbrode an unserer Unterkunft angekommen.
Die Hausherrin wies uns die Zimmer zu und wünschte uns einen schönen Urlaub und viel Erfolg für die nächste Woche.
Anschließend erkundeten wir erst einmal das Revier an der Seebrücke und schauten uns in Heiligenhafen unser Boot für die nächste Woche, die „Julia“ an.
Die „Julia“ hatte so gar nichts von einem Kutter, sondern ihr Beiname „Ferrari der Ostsee“ schien eher treffend. Immerhin können die 2X450 PS der „Julia“ sie auf 22 Knoten Fahrt beschleunigen.
Unseren Aufenthalt in Heiligenhafen nutzten wir noch zur Komplettierung unserer Angelausrüstung und zum Köderkauf.
Am Nachmittag fuhren wir an die Seebrücke, um das erste mal zu angeln.
Das Wasser ist am Brückenkopf schon 3 Meter tief und es roch schon nach Hornhecht.
Mit Wasserkugel und Heringsfetzen konnten wir einige Exemplare fangen und beschlossen am nächsten Tag unser Angelglück wieder an der Seebrücke zu versuchen.
Im Laufe des Sonntags haben wir dann auch 45 Hornhechte gefangen.
Der Anfang war gemacht und wir waren zufrieden mit der Ausbeute. Der Montag konnte kommen.
Wir freuten uns wie kleine Kinder auf den ersten Tag an Bord der „Julia“. Gerd, der Kapitän der „Julia“, lies von seinem Steuermann Peter das Boot in östliche Richtung unter der Fehmarnsundbrücke zu den ersten Angelplätzen steuern.
Wie soll ich sagen, den ganzen Tag gepilkt, alle möglichen Beifänger und Farben probiert und trotzdem Schneider geworden.
Ich war nicht der einzige und der Fang der anderen war auch mehr als dürftig. Naja, Gerd hatte zum Glück jede Menge geistige Getränke an Bord, was das ganze in einem anderen Licht erscheinen lies.
Am nächsten Tag war es ziemlich windig, so dass wir wieder auf die Sch....seite östlich von Fehmarn fahren mussten, um im Windschatten zu angeln.
Ich probierte es bei der ersten Drift wieder mit Pilker und Beifänger und blieb erfolglos.
Die Drift war durch den Wind ziemlich stark, was ich mir bei Gerd auf der Seekarte näher ansehen wollte.
Der bestätigte mir, das waren mehr als 2 Kilometer. Kurzentschlossen beschloss ich die Angelmethode zu ändern.
Ein Gummifisch mit einem Meter monofilem Vorfach und vorgeschaltetem 75gr Pilker ohne Haken kam zum Einsatz.
Der 75gr Pilker hielt den Gummifisch in Grundnähe, den ich damit schön über den Grund springen lassen konnte.
Der Erfolg stellte sich ein und ich konnte mit dieser Methode 5 Dorsche fangen.
Am Abend hatten einige noch Lust zum Brandungsangeln. Wir fuhren zur Mole, wo uns ein längerer Fußmarsch bevorstand.
Die Mole ist eine gut 500 Meter lange Landzunge, die den Binnensee mit einem kleinen Hafen von der offenen See trennt.
Wer hier 50 Meter Richtung Binnensee wirft, liegt mitten in der 6 bis 7 Meter tiefen Fahrrinne.
Rechts neben uns waren ein paar Russen.
Unser Sportwart Werner beobachtete, dass die Russen untermaßige Dorsche fingen und abschlugen.
Das muss Werner dermaßen geärgert haben, dass er die Russen wegen des Frevels ansprach und meinte, dass er ihnen bei uns zuhause die Fischereipapiere wohl entziehen würde.
Die Russen redeten einsichtig daher, betrieben aber weiterhin ihren „Sport“.
Im Laufe des Abends gingen uns 4 Plattfische und einige gute Dorsche an den Haken.
Am nächsten Tag war der Wind abgeflaut und wir konnten westlich von Fehmarn Richtung Norden in erfolgversprechendere Gewässer fahren.
Dort gelangen uns dann auch kapitalere Fänge um die 80cm.
Am darauffolgenden Tag war es ähnlich.
Abends, es war nun schon Donnerstag, kam das Brandungsgerät wieder zum Einsatz.
Diesmal von der Seebrücke aus.
Der Brückenkopf bietet für ca. 10 Angler Platz, weswegen wir zeitig losfuhren, um noch gute Angelplätze zu bekommen.
Wieder gelang uns der Fang einiger guter Küstendorsche.
Alles hat einmal ein Ende, so auch unser Urlaub.
Doch zuvor haben wir noch einen schönen geselligen Grillabend im Garten in der „Ferraribox“ verbracht.
Bei der Gelegenheit wurden auch die 3 Siegerpokale verliehen.
Ernst-Uwe oblag es die Kriterien für den Gewinn eines Pokals festzulegen.
Um sich nicht selbst auszeichnen zu müssen beschloss er, den Hornhechtmeister, den Dorschmeister und den kapitalsten Fang zu prämieren.
Am Samstagmorgen war es dann soweit und wir traten die Heimreise an.
Wir hatten zwar mit 152 Fischen bei weitem nicht den Fangerfolg wie letztes Jahr, haben aber eine schöne erlebnisreiche Woche verlebt.
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