Angelausflug - Dänemark 2006 |
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Vom Hochseeangeln in Dänemark hier ein Erlebnisbericht von Andreas Rühl. Die Bilder stammen ebenfalls von Andreas und von Ernst-Uwe Suppus. Weitere Bilder gibt`s unter Fang-Erfolge. |
Am Freitag den 24.03.06 hatten wir abends die Autos beladen, damit wir morgens in aller Frühe durchstarten können. Mit 17 Leuten ging es dann los. Leider konnte Armin aus beruflichen Gründen nicht mit. Eilige Arbeit erforderte seine Anwesenheit. Sorgenvolle Blicke richteten wir auf die noch immer zugefrorenen Teiche im Norden. Nach einer Mittagspause in Flensburg, die wir auch zur Komplettierung unserer Vorräte nutzten, begaben wir uns auf die letzte Etappe. |
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In Dänemark angekommen bezogen wir unsere Quartiere in zwei Häusern. Das eine mit sechs Betten, das andere mit zwölf. Die Zwei- und Dreibettzimmer waren einfach eingerichtet. Abends gingen noch ein paar Leute zum Brandungsangeln. Ernst-Uwe und ich versuchten unser Glück beim Spinnfischen auf Meerforellen. Die auflandigen Bedingungen waren gut und Ernst-Uwe konnte ein schönes Exemplar auf die Schuppen legen. |
Ich hatte kurze Zeit später auch einen Biss. Die Meerforelle konnte sich aber kurz vor der Landung mit einem beherzten Sprung befreien und verschwand wieder in den Tiefen. Als es schon recht dunkel war schauten wir noch bei den Brandungsanglern vorbei. Gerd hatte an dem Abend auch Glück und konnte zwei Plattfische fangen. Nächsten Tag am Sonntag sollte es auf die beiden Kutter gehen. Stürmischer Wind ließ uns nichts Gutes ahnen. |
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Wir gingen dennoch an Bord der zwölf und sechs Mann großen Schiffe. Das größere Schiff verlies nur kurz den Hafen und machte dann kehrt. Unser Kapitän Hans, schon 72 Jahre alt und 45 zur See, war mutiger und peitschte das Schiff weiter aufs offene Meer. Wegen des Seegangs lies uns Hans nur unter Deck. An der Reeling wären wir wohl über Bord gegangen. Das Unheil nahm seinen lauf und Uwe konnte die Übelkeit nicht länger unterdrücken. Lautstark vernahmen wir das Gebrüll des armen Toilettenanbeters. |
Hans hatte ein Einsehen, machte kehrt und lief den Hafen wieder an. Herbert und ich hätten auch keine zehn Minuten mehr ausgehalten. Dann hätten wir uns zu dritt die Kloschüssel teilen müssen. Aufgeregt erzählten unsere wartenden Kollegen: mal sah man euch, mal nicht und bei der Wende war der Mast fast bis auf dem Wasser. Dreizehn Windstärken waren doch eindeutig zuviel. Hans hat wohl in sich hinein gegrinst und gedacht, den Landratten hab' ich's gezeigt. |
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So mussten wir unsere erste Tour auf den Montag verschieben. In der folgenden Woche blieben wir auf dem kleinen Kutter vor weiteren krankheitsbedingten Ausfällen verschont. Der erste Härtetest hat uns womöglich geeicht. Bei vertretbarem Seegang füllten wir im laufe des Tages unsere Fischkisten mit Dorsch. Herbert und Werner die auf dem exponierten Heck ihren Angelplatz hatten mußten trotzdem auf den Seegang achten, denn die Reeling ist hier nur kniehoch. Reinhold hatte den größten Fang des Tages. |
Ein 83cm großer und zehn Pfund schwerer Dorsch ging ihm an den Haken. Hans war immer hilfsbereit und hatte das Gaff stets bereit wenn es galt einen Fisch zu landen. Auf die Frage wo er so gut Deutsch gelernt habe gab er zu verstehen, daß er in seiner Kindheit eine deutsche Brieffreundin gehabt habe die er sogar sehr viel später persönlich getroffen hat. Über Funk hörten wir vom Pech des anderen Kutter der wegen eines verstopften Dieselfilters den Hafen wieder anlaufen mußte. Es sollte nicht die letzte Panne sein. |
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Zwei Tage später war es die defekte Elektrik die sie zum vorzeitigen Rückzug zwang. Bei uns auf dem kleinen Kutter lief alles glatt und so konnten wir fünf Tage in folge den ganzen Tag angeln. Abends durften wir unsere Fischkisten mit zu unserer Unterkunft nehmen. Das Filetieren an Bord wäre zu gefährlich geworden. Hinter unseren Häusern war ein Verschlag mit fließendem Wasser an dem wir die Fische filetieren konnten. Mit der Zeit bekommt man schon recht viel Übung. Die Fischreste wurden dann am nächsten Tag über Bord entsorgt. |
Daß die Dünung tückisch sein kann mußte Michael schmerzhaft zur Kenntnis nehmen. In der einen Hand die Angel und in der anderen einen gefangenen Dorsch riss ihn eine heftige Bootsbewegung von den Beinen. Mit dem Ellbogen knallte er aufs Vordeck. Der Ellbogen färbte sich später großflächig blau. Den dicksten Dorsch fing Uwe Hintze auf dem anderen Kutter. Er wog stolze 17 Pfund und war 87cm lang. Unser Küchen- und Filetiermeister Erwin zauberte uns am vorletzten Tag ein Abendessen aus Kartoffelsalat und fangfrischen panierten Dorsch. |
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Daß davon kein Krümel übrig blieb versteht sich von selbst. Am letzten Tag dachte ich noch, daß ich Uwe den Rekord noch streitig machen kann. Nach dem Anhieb ließ sich die Montage kaum vom Grund bewegen. An der Oberfläche angekommen gab es aber Entwarnung. Es hatten sich drei futterneidische Dorsche auf den Pilker und die Beifänger gestürzt. Immerhin das einzige tripple der Woche. |
Einige Leute hatten die letzte Ausfahrt nicht mehr mitgemacht, weil sie noch am Freitagabend die Heimreise antreten wollten. Die anderen begaben sich am Samstagmorgen auf die Heimreise. Insgesamt haben wir knapp 700 Dorsche, 2 Wittlinge, 2 Plattfische und eine Meerforelle erbeutet. Mit Wehmut blicke ich auf die Woche zurück.
Es war zwar meine erste Nordland Angeltour - aber gewiß nicht meine Letzte !
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